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4 Wege mit dem Schmerz umzugehen

Seit vielen Jahren besuchen täglich Menschen mit Schmerzen im Bewegungsapparat meine Praxis. Durch diese umfangreiche Erfahrung habe ich vier grobe Muster identifiziert, wie Menschen mit Bewegungsschmerzen umgehen. Diese möchte ich hier kurz vorstellen und vielleicht findest Du Dich ja in einem dieser Muster wieder…

Die Muster

1. Ignorieren

Augen zu und durch. Einfach weitermachen. Was von alleine kommt, geht auch von alleine wieder. Du versuchst so weit es geht den Schmerz zu ignorieren, und lebst Dein Leben einfach weiter. Wird schon nichts Schlimmes sein.

2. Durchpowern

Dies ist fortgeschrittenes Ignorieren. Es tut im Rücken weh, wenn Du spazieren gehst? Dann mache ich noch mehr davon! Dem Knie wirst Du schon zeigen, dass Dein Wille stärker ist als so ein bisschen Schmerz.

3. Schonen

Sobald es bei einer Bewegung zum Schmerz kommt, lässt Du die Bewegung einfach weg. Normales Treppensteigen schmerzt im Knie? Du nimmst den Fahrstuhl. Radfahren macht Probleme? Nimm’ die Bahn. Gehen ist schmerzhaft? Wanderstöcke oder Gehstützen helfen.

4. Medikamente

Jedem Schmerz wird sofort mit einem Schmerzmittel begegnet. Dir wurde gesagt, es sei besser den Schmerz gar nicht erst hochkommen zu lassen. Also konsequent und schnell eine Tablette nehmen und weiter geht’s.

Das Problem

Alle diese Muster können funktionieren. Aber keines löst das zu Grunde liegende Problem! Du spürst weniger Schmerz, das lässt uns vermuten, das Thema sei überstanden. 

Besonders in jungen Jahren sind Muster 1-3 durchaus effektiv. Tatsächlich hast Du lediglich viel mehr Reserven und Resilienz um die Probleme wegzudrücken. Aber wie sooft im Leben, holen uns nicht gelöste Probleme irgendwann wieder ein. In späteren Lebensphasen mit mehr Stress und weniger Selbstpflege, spielen die Einschränkungen dann unglücklich zusammen und produzieren Schmerzen, die nicht mehr auf die gewohnten Muster reagieren. 

Was jetzt?!?

Einen nachhaltigeren Umgang mit bewegungsbedingten Schmerzen in den Muskeln und Gelenken bekommst Du hin, indem Du Deinen Körper mit Interesse und Neugier betrachtest. Dein Körper möchte Dich nicht ärgern, sondern er möchte Dir etwas mitteilen. Die Nachricht ist in fast allen Fällen: Die bisherigen Bewegungen waren zu einseitig belastend. Ändere das!

Es gibt sehr wenige Ausnahmesituationen, die sofortige Akutversorgung dringend benötigen. Die Sorge, diese schlimmen Probleme zu verpassen und dadurch in eine unlösbare chronische Krankheitssituation zu geraten, ist unberechtigt. 

Im Falle von Bewegungsschmerzen solltest Du versuchen mit dem Schmerz zu spielen. Wenn Du zum Beispiel im Gehen seitlich am Becken Schmerzen bekommst, dann versuche:

  • Größere oder kleinere Schritte machen
  • Auf einem Bein stehen
  • Rückwärts gehen
  • Beinmuskeln dehnen
  • Den Rumpf vor- und zurückbeugen 
  • Tief in die Hocke gehen
  • Schwinge Deine Beine mehrfach durch

Beobachte die ganze Zeit, wie Dein Schmerz sich verändert. Wird er mehr oder weniger? Zieht er an verschieden Orte im Bein oder im Rücken? Gibt es eine spezifische Bewegung die den Schmerz verändert oder sind viele Positionen problematisch? Nutze die Bewegungen, die helfen und beschreibe genau diese Dinge bei Deinem nächsten Chiropractoren Besuch. Dein/e Chiropractor/in kann dadurch schneller und gezielter zu einer Beurteilung und Behandlung Deiner Schmerzursachen kommen.

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