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Naiv

Naiv oder optimistisch

Manchmal bin ich mir nicht sicher ob ich naiv oder optimistisch bin. Oder zu wenig informiert…

Ich gebe zu, dass ich der deutschen Tagespolitik derzeit nicht wirklich folge. Zu hektisch, zu kurz gedacht, unsouverän. Im Tempo von Twitter oder Facebook Politik zu machen funktioniert einfach nicht.

Dazu kommen die Bürger Kommentatoren des Geschehens, die nur darauf warten eine nicht 100% korrekte Aussage zu finden, um der Regierung die völlige Inkompetenz auszusprechen. Hier wird dann auch nicht zwischen russischen Fake Videos à la ‚Der Schwarze Kanal‘ oder der Wirklichkeit unterschieden.

Wir haben als Gesellschaft offensichtlich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum Tierreich verloren. Nämlich den Zeitraum zwischen Reiz und Antwort auf diesen Reiz. Denn dieser Zeitraum und die Gedanken die wir uns hier machen, unterscheiden uns von vielen tierischen Verwandten. Schimpansen und andere Primaten gehen nicht erstmal in eine tiefgehende Beratung oder fragen die zuständigen Gremien und Gerichte bevor sie ihre Antwort kundtun. Sie schlagen sofort und impulsiv los. So wie der Mob auf den sozialen Medien…

Daher bin ich mir manchmal unsicher ob ich optimistisch oder naiv bin. Nehmen wir den Preisanstieg bei Gas und Strom. Ich kann nicht glauben, dass Anstiege von mehreren hundert Prozent ungefiltert auf die Bevölkerung abgewälzt werden. Besonders wenn die Preise im Einkauf nicht um so viele Prozentpunkte gestiegen sind. Der Spiegel meldete gestern, dass die Gaspreise jetzt so niedrig sein wie im Juli 2022. Das ist doch schon mal was…

Spiegel Online Meldung über Gaspreise.

Weitere Thesen…

Eine weitere meiner Thesen im Gespräch mit Familie und Patienten ist es, dass ein Land wie Deutschland wohl kaum im Winter frieren wird. Mitten in Europa gelegen, oft Geberland für die verschiedensten EU Vorhaben. Und es ist das Jahr 2022. Nicht 1945…

So wie es aussieht, scheinen die Gasspeicher vollzulaufen. Nur die Quellen sind andere als Russland. Daher wird es etwas teurer aber es wird auch mal der Beweis der Machbarkeit geführt.

Wenn es richtig gut läuft werden die Regeln zum Ausbau der dezentralisierten und erneuerbaren Energieversorgung entschlackt und beschleunigt. Ebenso werden wir alle mal wieder daran erinnert, dass Energie sparen weiterhin ein Thema ist. Bestimmt können die meisten von uns 10-20% weniger Energie verbrauchen ohne irgendetwas von unserem Lebensstil einzubüßen. Lediglich die unnötige Verschwendung muss reduziert werden. Dasselbe gilt ja auch für die Lebensmittelversorgung…

Genau so wie ich bei meinen Patienten überzeugt bin, dass sich die Lebensqualität steigern lässt wenn die Bedingungen stimmen, glaube ich auch, dass sich die Lebensqualität der gesamten Bevölkerung steigern lässt. Wenn wir alle daran zusammen arbeiten und bereit sind ein paar Dinge zu überdenken.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?