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Das ist die Norm

Woher stammt unsere Vorstellung von normal?

Plattfüße, schiefe Wirbelsäule, Hohlkreuz, Rundrücken, X/O-Beine, usw. Alle diese Begriffe werden Menschen häufig an den Kopf geworfen. Und dann wird erklärt da könne ‘man nichts machen‘.

Immer wenn eine Besonderheit festgestellt wird, muss klar sein was ‘normal‘ ist. In Bezug auf Anatomie ist nicht ganz klar woher diese Vorstellung kommt?

Meine Theorie

Die ersten Menschen die sich naturgetreuen Darstellungen von Menschen gewidmet haben, waren die Griechen des Altertums. In Statuen, Bildern und Mosaiken haben sie erkennbare Menschen dargestellt. Da sehr vieles unseren Wissens auf diese Periode zurückgeht, stammt daher vielleicht auch unsere Vorstellung eines ‘normalen‘ Körpers.

Kann es vielleicht sein, dass die bildlichen Darstellungen der Griechen schon so etwas waren wie die Vorläufer von Instagram? Also eine über alle Maßen idealisierte und von Fantasien getriebene Abbildung menschlicher Anatomie? Eben so, wie sie der Künstler sich idealerweise einen Körper vorstellt. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass auch schon der durchschnittliche Grieche Plattfüße, Rundrücken und kein Six-Pack hatte. Aber diese Menschen waren eben nicht die Vorbilder für die bleibenden Zeugnisse wie Statuen.

Perfekt ist nicht normal

Perfekt scheint es in der Natur nicht zu geben. Höchstens im Auge und im Kopf des einzelnen Betrachters. Aber normal ist kein fixer Punkt sondern eine ganze Wolke aus Punkten. Diese normalen Zustände halten sich zwischen dem theoretisch perfekten und dem eindeutig pathologischen (krankmachenden) auf.

Daher sind Begriffe wie Plattfuß, schiefes Becken, X-Beine usw. nicht sinnvoll und oft unnötig destruktiv. Vielmehr sollte das Potential des Körpers betont werden unter den verschiedensten Ausgangsbedingungen zu sehr stabilen und gesunden Zuständen zu gelangen. Wir sollten die Fähigkeit unseres Verstandes und unseres Körpers zur Veränderung nie unterschätzen.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?