Operationen funktionieren
Aber vermutlich nicht immer aus den Gründen, die wir uns vorstellen…
In der Orthopädie wird diagnostisch sehr viel getan, um eventuelle Schäden am Gewebe festzustellen. Sind diese Schäden präsent, ist oft die Annahme, dass die am meisten geschädigte Struktur auch die Ursache für die aktuellen Beschwerden ist. Besonders dann, wenn diese Struktur auch noch in der Nähe des vom Patienten berichteten Schmerzes liegt.
Die chirurgische Korrektur dieses veränderten Gewebes, gilt Vielen als letzte aber auch eindeutig wirksamste Methode gegen einen Schmerzzustand vorzugehen.
Jahrzehntelang wurde diese Annahme nicht wissenschaftlich überprüft. Das lag unter anderem daran, dass die Frage ob Schein Operationen überhaupt ethisch zu vertreten sind. Oder ob die Patientinnen hier angelogen werden. Dieses Argument ist nur dann valide, wenn es klar ist, dass eine Operation ganz klar mehr Nutzen bringt als Schaden. Das wiederum kann nur geklärt werden, wenn Chirurgie mit nicht-Chirurgie verglichen wird. Seit einigen Jahren hat man sich entschieden im orthopädischen Bereich, bei dem es ja selten um Leben und Tod geht, zu testen was passiert, wenn Menschen lediglich suggeriert wird, dass sie operiert wurden. Die Ergebnisse sind erstaunlich…
Die Annahme, dass die chirurgische Korrektur veränderten Gewebes oder veränderter Biomechanik, Schmerzen und die damit einhergehenden Bewegungseinschränkungen lindert, wird durch die Wirkung von Plazebo Operationen herausgefordert.
Und genau das ist der Sinn von Wissenschaft; lieb gewonnene Glaubenssätze mit Daten zu überprüfen und dann bessere Entscheidungen zu treffen.
In diesem Fall: Lieber erstmal zum Chiropractor gehen!