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Was nützen Diagnosen?

Habe ich schon öfter mal drüber geschrieben, aber lohnt sich immer wieder

Die Ärzte glauben, ihrem Patienten sehr viel genützt zu haben, wenn sie seiner Krankheit einen Namen geben.

Immanuel Kant

Immer wieder werde ich gebeten unbedingt eine Diagnose zu schreiben. Warum ist das so wichtig? Wegen der Erstattung der Rechnung.

Selten schafft eine Diagnose mehr Klarheit für den Patienten oder den Heilkundler. Manchmal werden durch die Diagnosestellung indirekt andere Möglichkeiten ausgeschlossen. Dies hat dann einen gewissen Wert. Aber, und ich wiederhole mich, Diagnosen sind flexibel und sollten eher eine Geschichte aus mehreren Sätzen sein, als lediglich ein Wort. Oder noch schlimmer, zwei Wörter und eins davon ist ‚Syndrom‘.

Das führt in meiner Praxis dazu, dass ich viel rede, um zu erklären was ich über die vielfältigen Ursprünge, aktuelle Auswirkungen und potentielle zukünftige Folgen des derzeitigen Zustands denke. Das ist anstrengend, aber wesentlich nützlicher für den Patienten als ein pseudo-akademisch klingendes Wortgeschwurbel wie spondylolytische Spondylolisthese Grad II nach Meyerding an L4/5. ja , das klingt beeindruckend, aber hat in den meisten Fällen nichts mit dem Schmerzgeschehen zu tun.

Immer wenn Dich irgendjemand mit so etwas abspeisen möchte, dann frag‘ bitte weiter nach einer verständlichen Erklärung und umsetzbaren nächsten Schritten.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?