Ein neues Rechtsgutachten
Neben vielen interessanten Bewertungen und Definitionen, kommt dieses 308-seitige Werk auch zu den folgenden Aussagen:
Diese Definitionen zeigen dass Problem der akademischen Chiropractic in Deutschland. Oder zumindest eines der Probleme…
Unter ärztlicher Heilkunde wird lediglich die Art der Ausbildung definiert und daraus diverse Freiheiten abgeleitet. Von dem ‚in der Schulmedizin üblichen Wirksamkeitsnachweis‘ wir’s hier nicht gesprochen.
Bei der Alternativheilkunde hingegen wurden dieser nicht zu führende Nachweis als Abstufungskriterium genutzt.
Das entspricht natürlich vollkommen dem vorherrschenden Ethos, aber leider überhaupt nicht der Realität. Denn wenn nicht sauber geführte Wirksamkeitsnachweise über die Einstufung der möglichen Rechte und Pflichten eines Heilberufes gelten sollen, so muss die Definition der Heilkunde sehr fließend sein. Denn die Wirksamkeitsnachweise haben auch keinen Ewigkeitsanspruch.
Die Maßnahmen der ‚Schulmedizin‘ entsprechen in keiner Weise einheitlichen Standards des Wirksamkeitsnachweises. Ich möchte hier auf die Seite von Cochrane hinweisen. Nehmen wir als Beispiel die Schulter Operation bei Verletzung der Rotatorenmanschette. Hier kommen die Autoren zu folgendem Schluss:
Was kann dies nun bedeuten, wenn die obige Definition von Heilberufen angewandt wird? Chirurgen die Schulter Arthroskopien durchführen sind zwar in das konventionelle Gesundheitssystem unseres Landes integriert, aber der Wirksamkeitsnachweis ist derzeit nicht vorhanden. Sind Schulterchirurgen nun der Alternativheilkunde zuzurechnen? Oder sind sie kraft ihrer Approbation immer noch in der Gruppe der ärztlichen Heilkunde?
Objektive Lösungen
Es macht aus meiner Sicht zunehmend weniger Sinn, darauf zu schauen was eine Person irgendwann einmal studiert hat um zu entscheiden welche Art von Zulassung diese Person haben sollte. Wissen ist in Bewegung, die Gesellschaft ist in Bewegung, da kann es nicht sein, dass in der Heilkunde auf archaische akademische Qualifikationen gesetzt wir’s um lebenslange Lizenzen zu verteilen.
Wenn die Patientin, oder Grundrechteträgerin, im Mittelpunkt aller Bemühungen im Heilwesen steht, muss es mehr Offenheit, Ehrlichkeit, Kooperation und Integration geben. Das Teilen von Daten und Wissen ist hier ein Schritt. Schwerer ist es, dass eigene Ego herunterzuschrauben und anzuerkennen wo die Grenzen des eigenen Tuns liegen. Und dann noch den Mut zu haben dies zuzugeben und den Menschen der Hilfe sucht, nicht im Regen stehen zu lassen.
Was Menschen hilft muss auf hohem Niveau mit aktuellen wissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Je nach Ergebnis wird die Methode verfeinert oder verworfen. Frei nach der Falsifizierungstheorie von Popper.
Lasst uns gemeinsam besser werden, statt höhere Hürden für Partizipation und Zusammenarbeit zu errichten.