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Alltagstrott

oder befreiende Disziplin

Alltagstrott und Disziplin klingen wie das Gegenteil von Freiheit. So wird es uns zumindest verkauft.

Du musst immer spontan sein. Jeden Tag ein neues Abenteuer. Neue Menschen an neuen Orten kennenlernen. Flexibel sein. Nie festlegen. Keine Routine. Unvorhersehbar sein. Keine Verlässlichkeit. Keine Monogamie. Sprunghaft sein. Unerwartbar reagieren. Immer nach Deiner Nase. Keine Rücksicht auf Andere. Du zuerst.

Du siehst wie schnell sich, zumindest sprachlich, Spontaneität in Egozentrik verwandeln kann.
Dies ist nicht immer der Fall. Aber oft sind die Grenzen schwimmend und wir nehmen die Verwandlung von einem zum anderen nicht rechtzeitig wahr.

Meine Tage sind von Struktur geprägt. Das sieht von außen langweilig und anstrengend aus. Macht mir aber nichts. Der überraschende Teil meines Tages ist die Frage welche Menschen meine Hilfe in der Praxis suchen. Und welche Anliegen sie haben. Ist es etwas Neues? Ist es ein wiederkehrendes Thema? Sprechen wir heute über die Kinder, den Ehemann oder die Freundin?

Um auf diese Überraschungen vorbereitet zu sein, gestalte ich den Rest meines Tages sehr diszipliniert. Besonders den Morgen. Egal, wann die erste Patientin ihren Termin in der Praxis h stehe um 4:30 Uhr auf. Dies macht es mir möglich ohne Ablenkung produktiv zu sein. In der Zeit bevor ich in die Praxis fahre kann ich diverse Dinge erledigen, wie zum Beispiel diesen Blog Beitrag schreiben. Und natürlich den Kaffee für meine Frau frisch zuzubereiten, so dass auch ihr Tag postitiv beginnt 😉 Happy wife, happy life…

Das gibt mir die Freiheit, mit dem guten Gefühl schon etwas erreicht zu haben, in die Praxis zu kommen. Nur so kann mich voll auf meine Patienten und deren Anliegen konzentrieren. Ich habe nicht noch eine lange To-do Liste im Kopf die ich vor mir herschiebe und die ich irgendwann abends abarbeiten muss.

So funktioniert es zumindest für mich. Disziplin, Routine und identische Abläufe sind das was mir die Freiheit gibt meinen Beruf so auszuüben dass es mich und meine Patienten glücklich macht.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?